Dienstag, 8. Dezember 2009

12/05/09 Tourende

Samstag, 5. Dezember 2009. Die Tour ist vorbei. Schade, schade, schade. Eigentlich viel zu kurz. Gerade sind wir so richtig warm gealufen. Das hätte jetzt noch einige Tage und Nächte weiterlaufen können. Vor allem läßt sich in den Hotelbetten so gut träumen. Folgendes ist mir im Schlaf passiert: Ich bin hoch oben auf einem Berg. Auf diesem Berg steht eine Burg. Ein Fort, eine Festung, eine Bastille. Ich bewache den hinteren Transportausgang. Mein Zuständigkeitsbereich beschränkt sich auf das Öffnen und Schließen des massiven Stahlschiebetors. Mit einem roten Knopf bringe ich das Tonnenschwere Ding in Bewegung. Ganz einfach also. Da sehe ich schon aus der Ferne eine Staubwolke um die Ecke rasen. Aus dem Sandsturm pellt sich ein wackelnder, dotzender 7,5-Tonner hervor und ballert mit unverminderter Geschwindigkeit auf das verschlossene Tor zu. Ich drücke den Knopf mehrfach, in der Hoffnung das Tor öffne sich dann schneller. Aber das ganze Ausmaß des Debakels wird mir bewußt, als das Geschoss auf Rädern ein halbes Fußballfeld von mir entfernt ist. Das Tor ist in der Höhe begrenzt und der LKW ist viel zu hoch. Viel zu hoch. Als wollte man eine Wassermelone durch die Öffnung von der Größe einer Zitrone quetschen. Also renne ich rückwärts vom sich öffnenden Tor. Das Gefährt kommt näher. Das Tor ist nun ganz geöffnet und die Karre schreddert durch die massive Stahlkonstruktion. Das Dach wird komplett abgesäbelt. Mindestens ein ganzer Meter fällt der horizontalen Guilloutine zum Opfer. Der Wagen macht eine Vollbremsung und schlittert über den Kiesboden. Eine junge Frau mit Hornbrille und Bürstenschnitt hüpft vom Fahrersitz und fährt sich mit einem schmerzhaften Grinsen durch die Haare. Dann Schnitt: Ich sitze mit ihr und einem Typ in meinem Wagen. Ich fahre. Wir müssen den Berg hinunter ins Tal. Die Straßen werden immer schmaler. Aus dem PKW wird eine Art Achterbahngondel. Die Straßen werden noch schmaler. Gerade so schmal, dass eine einzelne Person Fuß vor Fuß laufen kann. Das Auto ist auf einmal verschwunden und die Frau auch. Nur noch dieser Typ und ich laufen die Serpentinen hinunter ins Tal. Wir erreichen ein Haus, aus dem ein alter Mann herausschaut. Die Unterarme auf ein Kissen auf das Fenstersims gestützt. Er bedeutet uns, herein zu kommen. Es gibt Brathähnchen zu essen. Das Hähnchen sieht klein und ekelhaft aus. Der andere Typ stopft es sich sofort rein. Ich schaue es lieber nocheinmal genauer an und entscheide mich es nicht zu essen. Da bemerke ich, dass es aus Plastik ist. Ich wache auf. Dommy und ich gehen zum Frühstück. Auf dem Buffet scheint es alles zu geben. Der Schein trügt jedoch. Es gibt viel, aber nur das Falsche. Anstatt O-Saft oder Multi-Saft gibt es nur Erdbeermark oder Mangonektar. Der Kaffee schmeckt nach Zahnarzt. Die Croissants sind harte Gebäckteilchen, die Räucherforelle schmeckt nach Toilette. Danach machen wir noch eine Datenkopiersession und wir verlassen Hannover. Ich fahre noch den Bus von Terry Hoax durch den strömenden Regen nach Hamburg und die anderen drei Dommy, Ralf und Martin fahren nach Mainz. Bis demnächst. Eure Jungs von NUKULAR. Rock on.


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