Freitag, 4. Dezember 2009

12/03/09 Knust, Hamburg

Donnerstag, 3. Dezember 2009. Ich wache im Hotel Holiday Inn auf. Da ich gestern Abend ziemlich nüchtern war und ohne eingeschalteten Fernseher eingeschlafen bin, war mein Traum-Erlebnis sehr intensiv: Rotterdam. Ich weiß nicht warum, aber es ist Rotterdam. Die Sonne blendet. Sie läßt die modernen verglasten Gebäude in einem brillianten weiß erstrahlen. Dommy, Ralf, Martin und ich marschieren durch die breite Hauptstraße. Wir marschieren. Wie eine Armee. Kein Auto fährt. Kein Mensch ist zu sehen. Kein Müll liegt auf der Straße. Ich sehe nach rechts zu Ralf und Martin. Während Martin sich die Brille in sein ernstes Gesicht schiebt, streckt Ralf sein Kinn Richtung Sonne. Dommy, zu meiner Linken, hat ebenfalls einen sehr ernsten Gesichtsausdruck. Wie fremdgelenkt schiebe ich den Unterkiefer nach vorne und schiele in meine Augenbrauen. Wir marschieren. Dommy hebt die Hand und ruft: "Abteiluuung, haaalt!". Ich drehe mich um. Hinter uns steht auf einmal eine Menschenmenge, alle in weißen Uniformen. Ich denke an Thomas Morus, ich denke an Christian Bale und Equilibrium, ich denke an Brazil und 1984. Dommy starrt regungslos zum flimmernden Horizont. Nur seine Nüstern pulsieren, seine Augäpfel pochen. Seine Mundwinkel zucken, er holt tief Luft, hebt seine Faust und brüllt: "Dystopiiie!" er rennt nach vorne und alle rennen mit. Plötzlich: Explosionen, überall. Stichflammen, Feuerbälle, Maschinengewehrsalven. Die futuristischen Gebäude rechts und links stürzen ein. Dann Schnitt: Im Bunker: Ich verarzte einen blutüberströmten Verwundeten. Ich wickele ihm Gitarrensaiten um sein verblutendes Bein. Während ich nach rechts zu Dommy schaue, der seinen Kopf schüttelt, streichele ich dem Jungen über den Kopf, obwohl ich weiß, dass er sterben wird. Ich wache auf.

Dommy und ich gehen zum erstklassigen Hotel-Frühstück. Dommy sieht eine ältere Dame, die im selben Mainzer Café essen geht, in dem er arbeitet. Ich brühe mir eine fünffache Ladung Ingwer-Tee auf. Ich setze mich zu Dommy und wir scannen die verschiedenen Menschen im Saal. Zu Beispiel kommt ein Mädchen herein. Sie hat Sportschuhe, ein Hohlkreuz, ein schönes russisches Gesicht und eine gute Figur, sowie ein mit "Federn" geschmücktes Jäckchen. "Sie ist Tänzerin" sage ich zu Dommy, der noch misstrauisch guckt. Wie sich aber später in der Lobby herausstellt, als wir beobachten, welche Webseiten sie besucht, stimmt meine Annahme. Ich denke "Stasi". Nach dem Frühstück fahren wir nach Hamburg City, um dort im Knust zu spielen. Obwohl das Songmaterial keiner kennt gehen die Leude gut mit, denn Hamburg ist ja auch ein bisschen Heimspiel - die Geburtsstadt der Band NUKULAR (Popkurs 2007).






Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen